What a Wonderful Bütt!

Brettener Bütt begeistert die Besucher mit einem abwechslungsreichem Programm/Bernd Neuschl begeistert in mehreren Rollen

Die Akteure der Brettener Bütt zeigten einmal mehr, wie vielseitig Fasching sein kann.BRETTEN Fünf Stunden Narreteien, ein wahres Feuerwerk an karnevalistischen Beiträgen haben die Akteure der Brettener Bütt am Wochenende in der ausverkauften Stadtparkhalle serviert. Büttenreden, mal nachdenklich, mal fröhlich-frivol, wechselten mit tänzerischen und musikalischen Einlagen ab. Bei Stimmungsrunden, von der Stadtkapelle Bretten unter der Leitung von Andreas Frank dargeboten und stimmlich von Laura Wick und Benjamin Leicht unterstützt, kam auch das Publikum in Bewegung.

 

Küchenhilfe Minna alias Annette Giesche nutzte die Zeit, in der sie den Besitzer eines Wurstsalats suchte, um ein wenig über das Leben zu philosophieren: „Bsoffa flirten isch wie hungrig eikaufa. Mer kommt heim mit was, was mer gar net wollt.“ Alkoholgenuss der anderen Art thematisierte der Dummschwätzer vom Stadtpark Hansi Klees. Die Weinkenner, die beim Trinken des vornehmlich aus Italien mitgebrachten Rebensaftes ein Theater sondergleichen abziehen, sind seiner Meinung nach „die wahren Ärsche der Nation“. Sein Urlaubsziel als Kind wäre dagegen das Hottentottenland gewesen. „Die müssen super Musik gehabt haben. Brüllte mein Vater doch immer: ‚Mach die Musik leiser, mir sin doch net bei de Hottatotta!‘„

Die Kommunal- und die Weltpolitik nahm Pfarrer Harald-Mathias Maiba aufs Korn. Als Zirkusdirektor Don Lorenzo empfahl er Oberbürgermeister Martin Wolff, die Brettener Hundle wie den „Kläffer aus Ruit“ – gemeint war natürlich Ortsvorsteher Aaron Treut – am neuen Hundetrainingsort, dem großen Kreisverkehr nach Gölshausen, zu zähmen. Eindringlich warnte er vor Populisten und Rattenfängern, die Europa und die Demokratie bedrohten. In dieselbe Kerbe schlug Sitzungspräsident Bernd Neuschl, der betonte, das für Faschismus in der Bütt kein Platz sei.

Die Neuzugänge Valle und Wolle von der Post alias Valentin Braun und Wolfgang Wagner besangen das Debakel, in dem die deutsche Parteienlandschaft steckt, und bedachten die Probleme des Öffentlichen Personennahverkehrs mit dem Lied „Auf der Brettemer Eisabahne“. Die Brettener Hofsänger erfreuten mit mehrstimmigem Gesang und das Gardeballett ließ die Beine fliegen. Zauberhaft war vor allem ihr Auftritt in Orientund Bollywood-Manier. Geradezu akrobatisch zeigten sich die Funkenmariechen Elisa Schnorr und Angelina CosiMontes. Als Umschulerin für eine Yoga-Schule der besonderen Art plauderte Daniela Mößner als Catherine aus dem netzbestrumpften Nähkästch en.“Beeekanntmachungen“ ließ Günther Wolf verlautbaren, zum Beispiel was passiert, wenn man den Magen-Darmkranken Hund und den Saugroboter allein zuhause lässt.

Sitzungspräsident Bernd Neuschl glänzte in seinen Rollen. Als Bayer Herbfried Nudelhuber brachte er den ganzen Saal zum Jodeln und erinnerte daran, dass es wichtig sei, beim Grillen auf die Temperatur zu achten, onst werde die Thüringer Bratwurst leicht braun. Von der Flop-Akademie Mannheim war Professor Ben Bock nach Bretten gekommen. Auf die Melodie von „El Condor pasa“ thematisierte er, dass bei den Kommunalwahlen viele gedacht hatten, sie würden automatisch Ortsvorsteher. Für reichlich Gelächter und Applaus sorgten auch Neuschls Imitationen von Prominenten wie Gottschalk, Calmund oder Bruce Darnell, die in Louis Armstrongs Lied „What a Wonderful Bütt!“ gipfelten.

Der Elferrat tanzte unter Einsatz seiner „Knackärschle“ und „strammer Waden“ noch eine atemberaubende „Barwatch“-Nummer, inklusive Surfbrett, und zum Schluss sang Ehrenpräsident Fredy Ersch, warum es in Bretten so schön ist.

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Text und Bild: Katrin Gerweck

Mit freundlicher Genehmigung der Brettener Woche

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